Good luck, bad luck…

who can tell?!

Marlborough, Golden Bay, Buller Gorge und Westcoast – Kilometerstand 6.230. Pech und Pannen vs. Glueck und Freude binnen 2 Wochen auf der Suedinsel. Eigentlich stand hier mal mehr… oder sollte zumindest. Nun, in Kuerze – Nach regenreicher Ueberfahrt von Wellington nach Picton kam der Whirlpool im Hostel gerade recht. Die Plaene fuer Wanderungen auf dem Queen-Charlotte-Track gab ich, wie vielleicht schon anderswo beschrieben auf Grund des Wetters auf und fuhr stattdessen weiter Richtung Nelson – dieses Mal nicht mit 75 km/h-Abfahrt wie beim ersten Mal in der umgekehrten Richtung, aber dafuer mit wechselhaftem Wetter und Pausen-Eis-Verpflegung. Die Anfahrt zum Gipfel erschien von dieser Seite auch nicht so schlimm wie in Erinnerung. Falls sich jemand fragt, woran man die ganze Zeit auf dem Rad denkt oder was man treibt – zu Ersterem: Querbeet, vor allem raetselt man, wie ein Herdentierpsychologe agiert. Zu letzterem – Kilometer zaehlen, viel Wasser trinken, Fotos schiessen, den ueblichen Small-Talk mit Passanten pflegen aber oft auch einfach nur: Bloeken, maehen, muhen, bellen – was auch immer fuer Tiere einem begegnen, es ist ein lustiger Zeitvertreib diese neben sich her zu scheuchen. Schafe sind besonders geeignet und rennen schon mal 800m neben einem her – auf ihrer Seite des Zauns. Fragt den naechsten Tourenradler, den ihr trefft – ein bisschen bescheuert sind/werden wir alle nach ein paar tausend km auf dem Asphalt.

Aber zurueck zum Ursprung: Nelson hielt mich 3 Tage fest – Zeit, die fuer die weitere Planung, Besuche des aktuell stattfindenden Kunstfestivals und kurze Ausfluege ins geographische Zentrum NZs  genutzt wurde. Zwei Naechte verbrachte ich mit Warmshowers-Gastgebern – der amerikanischen Familie, deren Oberhaupt ein Rad-Hardliner und -Aktivist ist sowie die zweite Nacht beim housesittenden Elektriker, der nebenbei Kanus baut, an Multisportevents teilnimmt und mich mit lecker Essen fuetterte, nachdem wir mit seiner guten Freundin (Orientierungslaeuferin) in Waeldern und Mountainbike-Tracks rund um Nelson joggten. Die einzige Nacht im Hostel (bzw. dessen Garten im Zelt) versprach Sauna, Fruehstueck, Suppe und einen kalten Pool inkl. – keine Frage,alles wurde ausgiebig genutzt.

Mit frischer Energie brach ich schliesslich zum Abel-Tazman-Coastal-Walk auf. 3 Tage entspanntes Wandern – teils fast Rollstuhlzugaenglich – mit einigen Furt und Flut-Querungen in den Buchten. Merkwuerdig jedoch, dass selbst Burschen in meinem Alter sich ihr Gepaeck mit dem Wassertaxi transportieren lassen und dennoch nicht ein mal eine haelfte des Tracks schaffen. Warmduscher! Der noerdliche Teil ist insgesamt schoener – weniger Leute, noch huebschere Buchten und trotzdem noch Wasserspuelung an den Huetten-Klos (welch ueberfluessiger Luxus). Nach Querung der letzten grossen Bucht bei Ebbe ein Gluecksfall: Ein Ami-Auswanderer sah mich kommen, wartete extra und fuhr 15km Umweg um mich zur naechsten Station, die naechsten Warmshower-Gastgeber – zu bringen. Angekommen in der eigentlich Golden Bay stelle ich fest: Der namensgebende goldene Sand in den Buchten hoerte am Ende des Abel-Tazman auf, die Golden Bay selbst ist also gar nicht guelden. Ein Haus am Strand, kostenloses Waeschewaschen, Essen – was will man mehr. Via Takaka und dessen Hippilaeden ging es per Anhalter am naechsten Morgen weiter bzw. zurueck zu Fritz am Anfang des Coastal Tracks. In zwei langen Tagen (142 km und 116km)  schaffte ich es bis Westport. Den schlimmsten Anstieg kurz vor Glenhope, noch wohl bekannt von der ersten Runde umging ich diesmal auf dem alten Highway mit 20 km Schotterstrecke. Bittere Pille: Zwei gebrochene Speichen und ein Achter im Hinterreifen. Glueck: Der Radladen in Westport konnte am naechsten Tag binnen Stunden helfen, am Abend gab es noch gegrillte Cockles und Pipis – Flussmuscheln, gemeinsam mit den Gastgebern gesammelt und das wichtigste kein Kiwi-Experience-Bus hielt im Hostel.

Von Westport fuehrt mich die Reise weiter ueber Punakaiki nach Hokitika – der dortige Warmshower-Host sackte mich kurzerhand ein und nahm mich zum Kayaken mit – eineinhalb Stunden allein auf dem weiten See, eingerahmt von Bergen und die Alpen am Horizont – traumhaft. Dem sollte ein weiterer langer Tag folgen – von Hokitika nach Franz Josef 136km die mit Rueckenwind und Sonne begannen, 20km vor dem Ziel und bei Regen jedoch mit dem Bruch/Platzen der hinteren Felge endeten (nicht reparierbar)- dem Rad, an dem sich der „Mechaniker“ in Westport versuchte. Um das ganze ins richtige Licht zu ruecken: Zwischen Hokitika und Wanaka (400km) gibt es keinen Radladen! Glueck im Unglueck: Nach nur 5min werde ich von einem Segler eingesammelt, das Rad mit Seemansknoten am Reservereifen des Jeeps verzurrt und nach Franz Josef verfrachtet.  Ich brauche 2h um meinen Dampf abzulassen, schliesslich steht jedoch der neue Plan: Bevor es mit dem Bus nach Wanaka geht, trampe ich zum Copland-Track, gehe diesen am ersten Tag im Regen, entspanne im natuerlichen Hotpool an der Welcome Flat Hut und gehe bei schoenstem Wetter zurueck.

One reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert