Central Otago – Zebra Vineyard II

UPDATE 19.11.2011, Queenstown

4 Wochen in Zebra sind geschafft, viele neue Kontakte mit Kollegen aus Argentinien, Tschechien sowie den U, den S und den A geknuepft. Endlich hatte ich auch Gelegenheit den Nevis-Bungy zu springen, mit 134 m freiem Fall (8.5sec) der hoechste in Neuseeland und mein letzter Sprung, bis ich einen hoeheren finde – man erzaehlte mir von 300 m Freifall in der Schweiz. Der Sprung aus der an Stahlseilen ueber dem Nevistal aufgehaengten Gondel an sich war ueberraschend unaufregend – meine Pulsuhr zeigte nur 130 Schlaege im Maximum. Dennoch ein Riesenspass, dem der ultimative a-soziale (weil man beim Essen den Gegenueber nicht sehen kann) Fergburger in Queenstown vorausging (David aus Seattle lud mich ein, um mir zu zeigen, warum alle so aufgeregt sind, wenn die Burger dieses Ladens erwaehnt werden). Noch am Abend war ich gesaettigt, quasi 2 Mahlzeiten fuer 12-17 Dollar sind also okay. Auf dem Rueckweg hatten wir mit dem Trampen weniger Glueck, statt 8min wie auf dem Hinweg warteten wir fast 2 Stunden um in 2 Etappen zurueck nach Cromwell zu gelangen, kurz vor 22 Uhr erreichte ich schliesslich geschafft aber gluecklich im Dunkeln meinen geliebten Caravan. Um dem einen geeigneten Pol entgegenzusetzen lud mich David fuer den Folgetag schliesslich zum Presbyterianisch/Protestantischen Gottesdienst ein – mit der Aussicht auf ein Fruehstueck und sogar Mittag von der Gemeinde gesponsert konnte ich nicht ablehnen, ausserdem ziehen mich ja kulturelle Grenzerfahrungen an. Keine Sorge, ich wurde weder bekehrt noch getauft und doch war es ein netter Morgen, der mir zeigte, warum manche Kirchen erfolgreich sind: Essen, Singen, Gemeinschaft – perfekte Koeder.

Nach dem Mittag im Thairestaurant, inkl. frittiertem Eis ging es mit wechselnden Windrichtungen und viel Sonne nach Queenstown – zum Glueck mit weniger Verkehr als befuerchtet, ist die Strasse doch recht kurvig, mit einigen kurzen Anstiegen und meist ohne Seitenstreifen, dafuer umso mehr tollen Ausblicken in die Taeler, nur 2m neben der Fahrbahn. Nun versuche ich Schlaf zu bekommen, das uebliche Partyvolk dominiert wie ueblich die Strassen des Lloret de Mar der Suedinsel (man munkelt, Queenstown sei nur deshalb so haesslich gebaut worden, um nicht ueber Gebuehr von der wunderschoenen Umgebung abzulenken. Die Huetten fuer die Wanderung sind gebucht, statt dem gesamten Routeburn werde ich jedoch nur den Caples-Track und den suedlichen Teil vom Routeburn (bis zur 2. Huette und solange ich Lust habe ein Stueck weiter) gehen, bevor es nach Abstechern zur Devide und den Greenstone-Track zurueck zum Start geht. Etwa in der Mitte des Routeburn herrscht derzeit hoechste Lawinengefahr. Auf einem Abschnitt, 30min Laufen entsprechend, muesste ich mit dem Helikopter fliegen (80$ fuer 1min Flug). 5 Naechte und ca. 90 km verbringe ich also im Funkloch, bevor es zurueck geht (via Arrowtown nach Cromwell, wo David einiges meiner Ausruestung aufbewahrt). Wen`s interessiert, der schaue sich das Vorhaben hier an: Caples/Greenstone, Routeburn – bei letzterem der Teil ab McKenzie-Hut und ein Stueck darueber. Grund fuer weinende und lachende Augen: Nur noch 5 Wochen verbleiben bis ich wieder in Berlin lande.

Anfang November – ich wohne im Camper des Zebra Vineyards, 20km (40-50min per Rad) entfernt von Cromwell, die Temperaturen schwanken zwischen 9 und 26 Grad – plus wohlgemerkt. Nur wenige Tage zuvor gab es noch einmal Schnee auf den Bergen sowie schnell schmelzende Schneeschauer im Tal. Nun hoffe ich, der Frostfighter (Sprenkleranlage, der die Pflanzen mit einem frierenden und so schuetzenden Wasserfilm eindeckt) muss nicht mehr zu oft angeschaltet werden, schliesslich raubt dieser in Verbindung mit den ebenfalls zum Frostschutz eingesetzten Windraedern wichtigen Schlaf. Zur Zeit duennen wie die Schuesse der Weinpflanzen aus, spruehen gegen Unkraut, setzen die ersten Draehte und verrichten allerlei andere nur bedingt rueckenfreundliche Taetigkeiten. Dank Tagesausfluegen nach Alexandra zum Segelfliegen, Wanaka zum Piegutscheineinloesen und regelmaessigen Trips nach Cromwell zeigt der Radcomputer nun 6.700km an. Rund 2.000 kommen bis Weihnachten wohl noch dazu. Meinen Aufenthalt im Weingut verlaengerte ich heute um eine Woche – werde also ab dem 19.11. wieder auf der Strasse sein, den Greenstone & Caples-Track (3-4Tage bei Queenstown/Glenorchy/Paradise) gehen und schliesslich via Cromwell und Otago Rail Trail nach Dunedin aufbrechen bevor es endlich auf die Nordinsel geht – Wanganui – New Plymouth – Raglan – Auckland – Cape Reinga – Auckland sind die finalen Stationen auf den dortigen 1.600+x km.

Auf neue Impressionen von diesem schoenen Flecken Erde muesst ihr noch ein wenig warten, in Downtown Cromwell gibt es leider keine geeigneten Einrichtungen zum Upload. Uebrigens: Nur noch 7 Wochen, bevor es zurueck ins kalte Deutschland geht <brrr>

One reply

  1. Horacio sagt:

    Mein lieber Horatio,
    wenn du Fiona siehst, grüß sie lieb von mir…sie schrieb mir, dass sie nächstes jahr auch nach island zum reiten möchte. ist halt ein weltnabel, diese tolle insel 🙂
    ich drück dich

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