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Es ist vorbei – bye bye

Auch wenn ich schon wieder 10 Tage im (deutschen) Lande bin, fühle ich mich verpflichtet dieses Blog noch zu Ende zu führen. Schliesslich war in Auckland noch nicht Schluß, zwei weitere Wochen lagen vor mir.

Es folgten zwei sehr nasse aber auch epische Wochen. Hier geht´s zum letzten Abschnitt der NZ-Tour: http://www.bikemap.net/route/1360880

14.12. Die Vorortbahn brachte mich zunächst von Auckland nach Waitakere – somit konnte ich zumindest die wildesten Kilometer des SH1 umgehen bzw. sparte mir den Stress mit meinem voll beladenen „Fritz“ zwischen den Autos umher zu hopsen.  In einigen kurzen Etappen bahnte ich mir in den Folgetagen den Weg durch Regen, Gegenwind und den einen oder anderen Kuhstau auf den Nebenstrassen, SH 16 und 1. Sobald ich Manawhai Heads erreichte und das Ortsschild „Magic Mangawhai“ passierte änderten sich die Verhältnisse jedoch schlagartig – der Regen stoppte, die Sonne kam heraus und es boten sich traumhafte Aussichten auf das Küstenschutzgebiete, Strände und unglaublich teuer aussehende Villen in dieser überdimensionierten Feriensiedlung mit 1A-Surfstrand. Da ich für den nächsten Tag bereits meine Übernachtung mit Warmshowers-Gastgebern vereinbart hatte, nutzte ich die Gelegenheit am Morgen zunächst den örtlichen Küsten-/Cliffspaziergang zu unternehmen – ca. 60 m über der Brandung durch natives neuseeländisches Gehölz mit Blick auf Strände, Buchten und der Küste vorgelagerte Inseln – schön. Sobald ich wieder auf dem Rad saß und den Ort verließ setzte Nieseln ein – scheinbar ist Mangwhai tatsächlich magisch!

Der einzige ernsthaften Anstieg des Tages war trotz Baustelle und Split auf der Straße schnell geschafft und die Straße führte mich bis Waipu immer entlang der Küstenlinie – besonders schön, weil nun auch der neuseeländische Weihnachtsbaum, der Pohutukawa oder botanisch korrekt „Metrosideros excelsa“ blühte und der Regen der Vortage für weniger touristenverstopfte Straßen sorgte. In Waipu erwartete mich eine der bis dato interessantesten Warmshowers-Familie: Natürlich, was sonst, mit tollem Haus, direktem Zugang zum Fluß und mit den auf der Wiese liegenden Kajaks damit auch zum Meer, einer eigenen lokalen Radiostation, untergebracht im „Magic Caravan“ im Garten – Radio Waves, ungewöhnlich gefärbten Hühnern und einem neuseeländischen Wildschwein… Schließlich wurde ich kurzerhand zum Surfen eingeladen – oder in meinem Fall zum „vom Brett fallen bzw. erst gar nicht zum Stehen kommen“ – Spaß machte es trotzdem. Es folgte ein letzter kurzer Tag – gerade etwas mehr als 60 km inkl. Umweg zur Ölraffinerie und dem Tourist Drive, der leider doch nicht wie erhofft eine Alternative zum Highway sondern nur ein 18km langer Umweg war… bis Whangarei zum Vorräte aufstocken und abends schließlich ein nettes Konzert der Cover Band „Gravel Road“ im Irish Pub – Steffi, die ich bereits auf der Südinsel mehrmals zufällig traf lud mich dorthin ein. Unnötig zu erwähnen, dass ich am nächsten Morgen im strömenden Regen auf das Rad stieg. Einmal richtig nass ist einem das aber dann auch egal – gute Laune trieb mich die folgenden Tage auf relativ langen Etappen (je 105-120 km) via Kawakawa (mit Hundertwassertoiletten) nach Kerikeri. Hier treffe ich neben den unvermeidlichen deutschen Backpackern mal wieder jemanden, der Neuseeland durchläuft – ja, es geht noch bekloppter: Zu Fuß durch Neuseeland. Diesen Leuten gilt mein aufrichtiger Respekt – wie ich finde sind sie noch masochistischer als Radfahrer. Allein der langsame Fortschritt schreckt mich momentan von solchen Vorhaben ab. Von Kerikeri geht´s weiter nach Kaitaia wo mir im Hostel eine halbe Tafel Schokolade und die Hälfte meines restlichen Käses aus dem Kühlschrank entführt wurden und schließlich vorbei an Kauri-Lagerstätten (bereits vor Jahrzehnten geschlagenen oder auf natürliche Weise umgefallenen, jedoch im Schlamm konservierten bis zu 40.000 Jahre alte Stämme)  zum Cape Reinga. Mit Rückenwind vergingen diese Tage recht flott. Auf den letzen 20 km zum nördlichsten Punkt meiner Reise begleiteten mich noch zwei Anatomiestudenten aus Dunedin, die es in 24 Radtagen (insgesamt ein Monat mit Rasttagen) von Bluff auf der Südinsel bis hierhin geschafft haben – allerdings wesentlich leichter bepackt als ich. Cape Reinga – der Ort an dem die Ahnen der Maoris, respektive deren Seelen in den Ozean gleiten um von hier, wo Tasmanisches Meer und Pazifik zusammenfließen, nach Hawaiki – dem heiligen Ursprungsort der Urahnen zurückzuschwimmen. Gleichzeitig quasi-Endpunkt meines einjährigen Projektes – ein toller, magischer, spiritueller Ort. Vor allem, weil wir die Räder bis zum Leuchtturm rollen können. Einige Leute (faule Touristen mit stinkigen Campervans 😉 gratulieren uns gar, andere schütteln ungläubig den Kopf, noch bevor Sie den Gesamtkilometerstand der bisherigen Reise erfahren. Es ist abend, Zeit für uns, zum Camp zu fahren – nur 3 km aber 250 Höhenmeter entfernt liegt der DOC-Campingplatz in einer idyllischen Bucht. Fast luxuriös mit Freiluftdusche – nach dem obligatorischen Bad im Meer, lila Quallen liessen mich das Planschen jedoch vorsichtshalber kurz halten. Da stört es nicht, dass die Dusche nur „kaltes“ Wasser abgibt – und ich dachte Neuseeländer wären harte Burschen. Ich genieße jedenfalls in vollen Zügen das frische Wasser und schaue während dessen der fast schon untergehenden onne nach. Sandflies gibt es gratis dazu, zwei Schweizer spendieren mir noch zwei Würste zu meiner Pasta, was will man mehr. Am nächsten Morgen nehmen eben diese Schweizer noch meine Satteltaschen mit und stellen diese wie vereinbart am ersten Campingplatz ab. Angesichts des steilen Rückwegs auf Split hinauf zur Hauptstraße eine weise Entscheidung. Trieb mich der Südostwind in den letzten Tagen noch kräftig an, so habe ich diesen von nun an stets in meinem Gesicht und zwar nicht zu knapp. Selbst auf langen Abfahrten erreiche ich so nicht mehr als 35 km/h – wenn ich voll in die Pedale trete. Dabei wird der Wind ab Mittag erst richtig stark. Bevor ich mein Gepäck wieder auflade besuche ich noch die Riesendünen bei Te Paki – ca. 30-40 m hoch vermitteln diese einem das Gefühl mitten in der Wüste zu stehen, fehlen nur noch die Kamele. Leider bin ich zu zeitig dort – erst ab 10.30 Uhr kommt der findige Geschäftsmann dorthin, der Boogy-Boards verleiht, mit denen man die Sandhänge hinuntersurfen kann – auf der anderen Seite habe ich so Millionen Tonnen von Sand fast für mich allein. Zu dieser Zeit bin ich jedoch schon wieder an der nächsten Station, bestaune ein futuristisch aussehendes Solarrennfahrzeug – http://www.solarfern.com/ und mache mich schließlich auf den Weg gen Süden. Wer glaubt, hier dominiere flaches Land irrt sich gewaltig – gerade die letzten Kilometer vor bzw. nach Cape Reinga sind sehr wellig mit Anstiegen bis zu 150 Höhenmetern.

Wind, Sonne und die nun doch sehr abgefahrenen Zahnkränze des Rades fordern ihren Tribut – einige für dieses Terrain wichtige Gänge sind schon nicht mehr zu gebrauchen, die Spannung ist nach dem Erreichen Cape Reingas irgendwie raus. Auch ein Rieseneis zum Mittag motiviert mich nur bedingt zum Weiterfahren. In Pukenui habe ich schließlich die Schnauze voll – Abbruch des Tages, Wäsche waschen, ausruhen, reflektieren und dem stürmischen Wind lauschen sind angesagt. Um so besser wird der nächste Tag mein wirklich letzter Tourentag – nach Kaitaia sind es gerade noch 50 km, dennoch beginne ich relativ zeitig den Tag und finde den Abzweig vom Highway zum 90Miles Beach – wie in jedem Reiseführer nachzulesen, tatsächlich nur rund 90km lang.  Dennoch – selbst bei Flut 30 m breit ist dieser Strand einfach der Wahnsinn. Als ich dort ankam setzte die Ebbe gerade ein – mit der Zeit wurde der Strand also immer breiter, der Untergrund immer fester. Nur zu Beginn des 20km langen Abschnitts den ich zwischen zwei Zufahrten befuhr stieß ich ab und an auf weichere Stellen, die das Rad schlingern bzw. festfahren liessen. Abgesehen davon war der Sand jedoch so kompakt verdichtet, dass man wie auf einem unbefestigten Weg locker mit 20-25 km/h parallel zur Wasserlinie fahren konnte. Neben einigen Wanderern begegneten mir nur wenige PKW und Tourbusse, die ordnungsgemäß auf der richtigen Seite fuhren und sich offenbar auch an das Tempolimit (100 km/h! Strände gehören in NZ zum Highway-Netzwerk) hielten. Eitel Sonnenschein, die Weiten des Strandes und die Seeluft zauberten mir ein Dauergrinsen ins Gesicht. Fast übermütig entledigte ich mich meines Helmes und cruiste bestens gelaunt am Strand entlang – einen besseren Abschluß konnte diese Tour nicht finden. Hinzu kamen zig angespülte Muscheln und sogar überreste zweier (Katzen-?)Haie – Auge in Auge mit einem Hai 🙂

Von Kaitaia aus reiste ich schließlich am nächsten Tag mit dem Bus nach Mata zur Milchfarm, auf der Steffi beim Bassisten von Gravel Road für Unterkunft und Verpflegung arbeitete. Am Rande des Konzertes eine Woche zuvor wurde ich für die Weihnachtstage eingeladen – ansonsten wäre ich an den Weihnachtstagen wohl soweit gefahren, bis mich ein freundlicher Kiwi zu sich eingeladen hätte 🙂 So konnte ich jedoch mein Zelt im Garten aufschlagen, half ein wenig beim Melken, kochte einige Male, kümmerte mich um den Abwasch und kam so doch noch zu meinem Kiwi-Weihnachten – mit Brunch, gegrillten Bananen mit Speck und French Toast / Arme Ritter sowie  Bescherung am Morgen des 25.12. (am 24.12. wird in NZ nicht gefeiert) gefolgt von einer Grillparty mit Freunden, Gummistiefelzielwerfen und Lagerfeuer am Abend bei Gitarre und Gesang (der musikalischen Familie und Freunde) und angenehmen 20 Grad.

Boxing Day – am 26.12. verabschiedete ich mich schließlich um mit dem Bus nach Auckland zu fahren, dort die nachweihnachtlichen Rabatte auszunutzen, letzte Poste Restante abzuholen und meine Ausrüstung einzupacken. Während ich diese am 27. per Post auf den Heimweg schickte, sollte mein Rad erst am 28., Tag des Rückfluges für das Flugzeug verpackt werden. Am Ende wurde es doch nochmal spannend: Die Sattelstütze konnte erst nach Einspannung des Rades in eine Klemme der Fahrradwerkstatt und mit Kraft zweier Mechaniker gelöst werden – insgesamt dauerte das fachgerechte Verpacken somit drei statt wie erwartet eine Stunde. Somit musste ich das Flughafen-Shuttle direkt zum Radladen umbestellen, von dort ging´s zum Hostel um das restliche Gepäck einzusammeln und weiter zum Flughafen. Letztlich ging alles gut und die Rückreise konnte beginnen. Der kleine Stress lenkte mich auch vom Abschied ab – wehmütige Gedanken blieben mir also weitgehend erspart.

28.12. ca. 19.00 Der A 380 mit Fritz im Laderaum und mir in der hintersten Reihe hebt recht pünktlich ab. In Sydney halten wir zum Auftanken – ich muss das Flugzeug verlassen, werde nochmals durchleuchtet, büße mein (stumpfes) Kellnermesser und Zahnpasta ein, die am Flughafen Auckland nicht im Handgepäck beanstandet wurden und setze mich schließlich wieder auf den gleichen Platz um dort für die restlichen 20 Stunden Flug nach Dubai zu verweilen. Wir fliegen mit der Nacht – ein wenig Schlaf, das Essen schmeckt, das Entertainment-Programm, hauptsächlich aus Filmen und Musik bestehend unterhält mich.  In Dubai holt mich die bundesdeutsche Realität ein – im Terminal werde ich mit Sonnen-/All-Inclusive-/Partyurlaubern konfrontiert, Menschen sind weniger geduldig und entspannt, Worte wie „unerhört“ und „nach Bürgerlichem Gesetzbuch“ fliegen durch die Luft – Deutschland muss nah sein und wirft schreckliche Schatten voraus – zum Glück weiß niemand, dass ich dazu gehöre, im Zweifelsfall gebe ich einfach wieder vor Pole zu sein – klappte in so manchem Hostel schließlich auch, wenn ich versuchte Deutschen aus dem Weg zu gehen.

Schließlich lande ich in Hamburg nehme mein Gepäck in Empfang und trete hinaus: 5 Grad, 20 Grad Temperaturunterschied, dennoch ist meine hochgekrempelte Sommerhose warm genug, ein Obdachloser am Bahnhof versichert mir kopfschüttelnd „Der nächste Frühling kommt bestimmt, wa?!“ – Spießer! Letzter Akt der Reise: Ich schummle den Radkarton in einen ICE – ziviler Ungehorsam, sind dort doch keine Fahrräder erlaubt. In der Gewissheit, dass der nächste Halt erst Berlin Hbf ist gehe ich das Risiko jedoch ein – die Wahrscheinlichkeit, dass der Zug angehalten und ich auf freier Strecke herausgeschmissen werde ich dann doch zu gering…

29.12. 17:30 Uhr Ortszeit – Berlin Hauptbahnhof – Jan, Niklas und Anne nehmen mich in Empfang – ick bin wieder daheim

Wellington – Taranaki – Auckland

und ein weiterer Bustrip von Wellington bis kurz vor New Plymouth an den Fuss des Mt Taranaki (auch Mt Fuji der suedl. Hemisphere genannt und dessen Double in „The Last Samurai“). Es regnet und regnet… aber das kleine Hostel mit Fahrraedern am (besser: als) Gartenzaun und Topfaufhaengung in der Kueche ist gemuetlich, zwei finnische Maedels sorgen fuer nette Unterhaltung – werde ich am naechsten Tag wohl den Berg besteigen koennen? Am Morgen, das gewohnte Bild: Regen. Ich entschliesse mich also weiterzufahren, eine Besteigung bei dem Wetter macht keinen Sinn. Nach gerademal 20km gelange ich nach New Plymouth und der Himmel klart auf, herrliches Wanderwetter – haette ich doch gehen sollen? Wenige Stunden spaeter sehe ich den Gipfel vom Strand aus – bedeckt mit Schnee und Eis, ohne Steigeisen/Eisaxt geht dann wohl doch nichts bis Ende Januar. Aber New Plymouth bescherrt mir einen ereignisreichen Tag: An einer Kreuzung wird mir die Vorfahrt von einem Abbiegendem Auto genommen – der Idiot erwischt meine hintere Radtasche, die nachgibt. Zum Glueck nur bei langsamen Tempo – ausser Schrecken nichts passiert, keine Schaeden, nur die Tasche gab nach und fiel ab, laesst sich aber schnell wieder anbringen. Hier merke ich wieder: Du bist nun auf der Nordinsel, mehr und schlimmerer Verkehr! Also breche ich den Tag ab, campe nahe zum Strand, sonne mich, fahre den schoenen Kuestenradweg ab, verliere meine Kamera und bekomme sie nach 15min von einer Joggerin wieder und verbringe entspannte Stunden bevor es am Abend wieder zu regnen anfaengt.

In den kommenden Tagen geht es entlang der Kueste bei wechselhaftem Wetter nach Waitomo – Hoehlenland mit teuren Aktivitaeten wie Blackwaterrafting, Hoehlenkriechen und aehnlichem. Fuer mich nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Raglan. Unterwegs passiere ich schoene Wasserfaelle (mal wieder), kostenlos begehbare Hoehlen und entdecke, dass es auch hier Pancake-Rocks und einen Hot-Water-Beach gibt. Auf Nebenstrassen bahne ich mir schliesslich den Weg gen Auckland, verliere Sicherungshaken meiner Radtaschen, improvisiere eben solche mit Hilfe eines Mini-Radladens, verbringe eine Nacht im nicht soooo tollen Raglan, dem vermeintlichen Surferparadies und rolle ueber die Huegel und Berge der Region – Auckland naht!

Auckland – wartet dieses Mal mit Regen auf, was sonst, ist schliesslich meine nasse Woche. Aber immerhin bekomme ich noch eine Karte fuer das Foo-Fighter-Konzert, das einzige in NZ – freu mich wie bolle und habe einen schoenen Abend mit lauter bekifften Kiwis im Publikum. 2h 45min Spielzeit, dazu 2 Vorgruppen (Tenacious D und Lokalmatadore), das hat sich gelohnt! Am naechsten Morgen, nach Langos und suessem Mittag in der Stadt Abflug nach Helensville (teils per Vorortzug), natuerlich: Im Regen…

Die Route von Taranaki bis Auckland (letzte 20km per Vorortbahn)

Vom Central Otago Rail Trail nach Wellington

Der CORT – gefeiert von saemtlichen Reisefuehrern und Touristikern, 160km ehemalige Zugstrecke von Middlemarch durch die obere Taieri-Schlucht und weiter bis Alexandra/Clyde, empfohlen fuer Wanderer, Radfahrer, gar Reiter… und doch nur 160 relativ flache Kilometer auf bremsenden Schotter in, verglichen mit vielen anderen Gegenden des Landes, eher fader Landschaft. Regen und Wind trugen ihr uebriges dazu bei, dass ich, wo moeglich, doch lieber auf der parallel verlaufenden Asphaltstrasse fuhr. Ganz nett waren einige Bruecken und Tunnel (bis 160m lang, durch die man prima Schafe und Hasen „jagen“ kann) – aber auch das haben wir schon irgendwo vorher gesehen, oder? Die Infrastruktur entlang der Strecke begrenzt sich auf einige kleine Laeden (noch nicht mal nen Radladen), Pubs, alten Bahnstationen und … ja das war`s dann auch schon, abgesehen von wenigen Campingplaetzen. Sicher ist der CORT eine nette Idee, vor allem fuer all jene, die sonst nicht in diesem Land auf den Sattel kommen oder einfach den Verkehr scheuen, fuer mich war es das notwendige Uebel auf dem Weg von Central Otago nach Dunedin – zum Schluss mit maechtig Sonne, Hitze (geschmolzenem Asphalt) und maechtigen Bergen.

Gewusst, dass stationaere Blitzer auch Radfahrer erfassen koennen? Sie koennen! Geschehen in Dunedin – dabei war ich doch nur sechse „drueber“ in der 50er Zone, bergab natuerlich. Zu gerne wuerde ich diese Fotos sehen, die mit Sicherheit fuer Spass auf der Polizeistation sorgen. Zur Fahndung bin ich jedoch noch nicht ausgeschrieben, glaube ich. Zumindest sah ich mein haariges Konterfei noch auf keinem „Wanted“-Plakat. In Dunedin verbrachte ich schliesslich noch einen weiteren Tag, spazierte durch die Stadt und auf die umliegenden Berge mit traumhaftem Blick ueber Dunedin und den Hafen, entspannte in der hosteleigenen Sauna und nahm schliesslich den Bus nach Christchurch. Mit Glueck bekam ich das letzte bezahlbare Bett der Stadt (Wochenende, weniger Hostels „Dank“ Erdbeben verfuegbar) – im Knast. Ex-Knast muss man sagen, wirklich ein schoenes Konzept und sogar gemuetlich war`s. Am Abend traf ich noch auf T.D. – meinen japanischen Kompagnon vom Eastcape – er hat es tatsaechlich bis dorthin geschafft, wenn auch mit vielen Bussen und wenig Strampelei.

Im Morgengrauen ging es schliesslich wieder im Bus ueber Kaikoura nach Picton – soweit gibt es da nichts spannendes zu berichten. Doch endlich, im 5. Anlauf erwischte ich einen guten Tag auf der Faehre nach Wellington und verbrachte die Ueberfahrt auf dem „Sonnendeck“ – schoen. Wellington selbst sollte dieses Mal nur ein Stop-Over sein – am Abend spielten viele Bands an der Waterfront und im Supermarkt ging ein kurzer Ruck durch das Gebaeude. Wie ich spaeter erfuhr, war dies das staerkste Beben der Region seit 45Jahren – 5.7 auf der Richterskala, jedoch sehr tief und mit dem Epizentrum im Norden der Suedinsel. Soweit ich weiss, gab es keine ernsthaften Schaeden oder Verletzte, kann ich mich nun trotzdem Erdbebenueberlebender nennen? Meine Routen in Otago (Teilstrecken wurden mehrfach abgefahren – Cromwell/Wanaka/Alexandra)

Moozlee und Calfeteria

Die spinnen die Farmer – siehe Wortschoepfungen fuer Nahrungsergaenzung und die Milchbar fuer Kaelber.

Seit 3 Wochen und noch 3 weitere heisst`s nun wieder um 5.30 aufstehen – um 6.00 beginnen wir z.Zt. 180-200 Kuehe zu melken, mit Musik natuerlich. Zuletzt wurden eben diesen eine neue Schwanzfrisur verpasst und wenn ich nett bin, setze ich die Melkcups mit warmen Haenden an. Einige der Tiere scheinen mich jedoch nicht so zu lieben wie ich sie, anders laesst sich austreten und sonstige Zickerei (Pinkeln, wenn gerade die Melkmaschine angesetzt wird, Furzen, K#####…) nicht erklaeren.

Von unseren 100 stossenden, nuckelnden, tretenden Kaelbern wurden 30 bereits verkauft, zusaetzliche 50 Jungbullen durften ihren Weg auf den Teller gefunden haben. Ab Montag melken wir zwei Mal taeglich, 45+xh pro Woche sind mir also sicher. Wenn ihr euch fragt, was man sonst so macht… Kaelber am Tag der Geburt entfuehren, Zaeune ziehen (und „eine gewischt bekommen“ wenn man nicht aufpasst), Kuehe treiben, Fuettern, Quad und Traktor fahren, Baeume pflanzen (beruhigt das Gewissen, bei so viel Methanausstoss) Kacke vom Hof spritzen und ggf. mit der Hand nachpolieren… ach ja und ab und zu die lieben kleinen einfangen, die ihren Weg aus dem Stall fanden. Umso witziger, wenn sie lernen, was ein elektrisch geladener Zaun ist 😉

Matamata ist ca. 20km entfernt – 40min auf dem Rad und die Bibliothek schliesst meist vor Feierabend- daher werde ich bis 20.9. wohl kaum zum Aktualisieren kommen, es wird mir hoffentlich verziehen.

Alle Wege fuehren nach … Auckland?!

Hier findet ihr die gefahrenen Touren. Unser Tacho sagte bei Abreise Manu`s 3800 km (inkl. meiner Tour vom Flughafen in den CBD).

Weiter auf dem Rad geht`s im August, nur dann ohne Manu.

Teil 1 Nordinsel, Januar-Februar: Coromandel Peninsula

Teil 2 Suedinsel, Februar-April: Picton – Southland

Teil 3 Suedinsel, April:  Manapouri – Queensland

Teil 4 Suedinsel, April: Franz-Josef – Picton

Teil 5 Nordinsel, April-Mai:  National Park Village – Kaiaura

Dort findet ihr saemtliche Spielereien wie Hoehenprofil (dieses luegt beim ersten Teil –  der hoechste Punkt war 1150 m hoch (Upcot Pass), Fotos anderer Menschen, Wikipediaartikel, Satelitenansicht, Kartenansicht, Gelaende etc

Reparierte/gewechselte Teile …

Manu: platte Reifen: 2 ; Bowdenzugisolierung: 1 (getaped); „Achter“ im Reifen: 1 ;

Sattelstuetzenspanner: 2 (je 1, Manu`s jedoch von Marc zerstoert), unzaehlige kleinere Lackraparaturen mit Klar-Nagellack an beiden Raedern

Marc: verlorene/ersetzte Schrauben 3; Spiegel: 2 (Bruch / Verlust); gebrochene Speichen: 1; Kranz/Zahnrad: 1 (mittlerer vorne); Bungyspanner: 2; Fahrradcomputer: 1 Vom Winde/Scheibenwischer verweht – eine andere Geschichte

Auckland II – Endlich Arbeit

Eine Woche ist vorueber – in der Zwischenzeit vertrieb ich mir die Zeit mit der Verteilung meiner CV (Lebenslaeufe) in Ponsonby, Mt Eden und dem Central Business District/Downtown.

Vergangenen Freitag wurde ich Teil der Critical Mass – was akademisch klingt ist vielmehr Spass: Ein monatliches Treffen von Radfahrern (mit zum Teil abgefahrenen Geraetschaften und tollen Blinklichtern) im Albert Park, bei dem es offiziell fuehrerlos im Buendel 2h durch die Stadt geht. Tatsaechlich fuehrt der/diejenige, der gerade vorne ist – egal ob mit Click-In-Schuhen im Radtrikot oder mit rosa Pumps und Cocktailkleid. Die gleiche Gruppe trifft sich Sonntags zu kostenlosen Werkstattsessions – man lernt also noch was. Und fuer ein bisschen Aufmerksamkeit fuer dieses nette Projekt noch ein Link: Tumeke Cycle Space und zum nachmachen fuer die daheim gebliebenen das ganze auch in Berlin – CriticalMassBerlin GET ON YER BIKE!!!

Schliesslich endete der Abend jedoch nach „Aktionskunst“ (halbnackte mit Bodypaint bemalte junge Damen die wahlweise lagen oder Haeppchen servierten vor dem Hintergrund obskurer Grafiken und das ganze in einer 100 Prozent freien Radiostation) im Kings Arms Pub bei Livemusik und Poolbillard. Den folgenden Sonntag nutzte ich dann um die Welt zu retten – Baeumepflanzen auf der Insel Motuihe, gemeinsam mit dem DOC, Pfadfindern und ruehrigen Senioren – schoene Aktion, wenn ich auch bezweifel, dass jemand (ausser dem DOC-Ranger) Ahnung hatte, wie man die Baeume richtig pflanzt und in welchen Abstaenden…

Nachdem es zwischenzeitlich fasst so aussah, als ob ich diese Woche weiter zur Kiwi- oder Mandarinenernte fahre (zurueck nach Tauranga oder noerdlich nach Warkworth), habe ich heute (Montag) nach einer Stunde Probearbeiten nun den ersten Job ergattert:  Tellerwaescher im Circus Circus Cafe Mt. Eden – immerhin 5 Schichten pro Woche und genug Luft fuer einen Zweitjob. Gleich morgen geht`s zum naechsten Jobinterview, Mittwoch Probearbeiten in einem Cafe in Downtown, falls nicht gleich morgen noch nen Job im Tennisclub/Cafe herausspringt. Positiver Nebeneffekt des ganzen Aufwands – die Navigation in der Stadt ist nun ein Klacks und ich fand allerlei guenstige Gelegenheiten – wie beispielsweise kostenfreies Internet in der Bibliothek, billige vegetarische Restaurants, jede Menge nette Bars mit Livemusik…

update 2.6. Der Job ist fix, der erste Schritt zum Millionaer gemacht – ich bin jetzt 6 Mal pro Woche Tellerwaescher und habe schon ganz zarte Haende. Netter Nebeneffekt: Mampf auf Arbeit ist inklusive (und gar nicht mal schlecht). Wer ueberdurchschnittlich interessiert ist, wo ich genau arbeite: http://www.circuscircus.co.nz/ – nur sieht man nicht, dass wir zwei Kuechen mit Sterilisierer und viel Geschirr fuer mich sowie 5 Gastraeume haben.  Mal schauen, ob ich noch ein Foto von der vorderen Kueche machen kann – 6 Quadratmeter, bis zu 2 Koeche, Gasherd, Anrichte,  ich, mein Waschbecken und Kellner die das Zeug reinkriegen – kuschelig. Am Sonntag ziehe ich dann voraussichtlich von Ponsonby nach Mt. Eden zurueck ins Ponsonby Backpackers. Somit werden aus 5 km 500 m Arbeitsweg. Bitterer Nebengeschmack – der Bart musste getrimmt werden, ab sofort ist also nur noch der Zickenbart im Rennen um den Titel „1-Jahr-Ueberlebt“, waehrend meine Koteletten nun John Travolta zur Ehre genuegen durften: „stayin` alive, stayin` alive, hahahaha …“ mal wieder eine Revolution der Baerte (siehe Bildbeweise).

Auckland

Ein kurzes Update – Manu wurde nach Fahrradverpackaktion und letztem Mittagsmahl erfolgreich abgegeben – nur an ein Foto dachten wir in der Eile nicht… und durfte noch rechtzeitig vor der Aschewolke  gelandet sein.

Unterdessen sitze ich nach einigen Naechten bei Couchsurfern die Regenfront im Hostel aus und suche weiter nach einem Job mit schwankenden Erfolgsaussichten. Wenn nicht`s hilft, hilft nur eins: raus aus Auckland, ab zur Mandarinenernte – dies aber fruehestens naechste Woche.

Allein bin ich trotz allem nicht: Unerwartet traf ich Funny Fred – unseren Lieblingsfranzosen aus den ersten Wochen wieder.

Turangi nach Kaiaua ueber Rotorua

Nun der letzte Eintrag von mir, denn in 2 Tagen heist es fuer mich ab in den Flieger und zurueck in den Fruehling.

Nach dem Tongariro Alpine Crossing haben wir uns dann langsam Richtung Norden geschlagen. Dabei war das Wetter nicht immer so rosig. Oefters mal Regen und bis zu 120 km/h Gegenwind. Da kommt man nicht so richtig voran. Aber zum Glueck haben die Campingplaetze meistens eine Kueche, damit wir unsere Sachen ein wenig am Backofen trocknen konnten :o)

Die Strecke von Turangi ueber Rotorua, Richtung Auckland ist sehr aktiv in Hinsicht auf warme Quellen. Das kann schon gut tun nach einem langen Tag auf dem Rad. Ist auch irgendwie schraeg, dass man immer wieder einfach Dampfwolken in den Himmel aufsteigen sieht. Aber dafuer richt Rotorua auch oft nach fauligen Eiern, durch den Schwefel. Aber es soll ja gut fuer die Haut sein, wenn man darin schwimmt.

Die letzten Tage, die ich hier bin, verbringen wir bei Cyril. Der nette aeltere Herr, de runs am Anfang unserer Reise zum Austern pfluecken mitgenommen hat. Dieses Mal hat er eine fahrt auf einem Muschelkutter organisiert. Da konnten wir mal die Muschelernte anschauen und nebenbei wurde geangelt. Koeder natuerlich Muscheln. Am Ende waren es 25 Snapper, wobei Marc einen 15 Pfund Fisch gefangen hat, der griesste des Tages. Den naechsten Abend gab es dann auch ein nettes Dinner mit Austern, verschiedene andere Muscheln und  Snapper (geraeuchert und gekocht).

Jetzt heisst es ein wenig packen und die letzten Tage geniesenn, waehrend Marc sich um einen Job in Auckland bemueht. Also Daumen druecken, dass er schnell etwas findet.

Turangi, Tongariro Alpine Crossing

Um Euch auf dem Laufendenen zu halten… Nachdem wir uns auf den Weg nach Turangi gemacht haben wobei wir ein wenig Nass geworden sind. Den Tag darauf hat sich Marc aus dem Flieger gestuerzt (Skydive). Davon haben wir leider keine Bilder, die wir Euch hier zeigen koennen. Waehrend Marc ueber dem See Taupo abgesprungen ist, habe ich mir ein paar heisse Quellen angeschaut und eine kleine Radtour gemacht.

Da sich auch das Wetter zum positiven entiwckelt hat, haben wir das Tongariro Alpine Crossing machen koennen. Einfach der Hammer, vor allem da wir auf einen der hoeheren Vulkane geklettert sind und dabei meine ich auch geklettert. Es war einfach echt der Hammer, als wir da oben angekommen waren. Aber die Bilder sagen vielleicht ein wenig mehr. Am naechsten Tag haben uns auch ein wenig die Musekeln geschmerzt, aber daswar es auf jeden Fall wert. Gesten haben wir, mal wieder wetterbedingt, einen Tag Oause eingelegt. Waeren wir gefahren, nach 10 Minuten waeren wir wahrscheinlich bis auf die Unterhosen nass gewesen. Aber dafuer hatten wir heute einen super schoenen Radtag und sind nun schon in Roturura.

Tongariro National Park

Kurezes Update, da ich nicht weiss, wann wir wieder dazu kommen werden. Wir haben es, nach 2 Tagen in Wellington, dann geschafft den Zug zum Tongariro National Park zunehmen. Leider ist der Wettergott nicht unbedingt auf unserer Seite gewesen: Regen. Aber was kann man dagegen machen. Es bringt ja auch nicht die Vulkane in Wolken zu sehen. Marc hat sich dafuer an der Kletterwand ausgetobt. Da ich ja nicht ganz so Hoehentauglich bin, habe ich nur gesichert.

Also fahren wir dann morgen weiter Richtung Taupo. Dort haben wir dann noch einmal die Moeglichkeit eine Shuttlebus zu nehmen. Also wenn das Wetter besser werden sollte, machen wir das auch. Einfach mal sehen.